www.intelliexperts.de Wie in allen Bereichen des Lebens sind auch im Projektmanagement Konflikte unvermeidlich. Zur Bewältigung von Konflikten muss man verstehen, wie sie entstehen. Thomas und Kilmann haben die unterschiedlichen Verhaltensweisen von Menschen in Konfliktsituationen untersucht und systematisiert. Damit Sie in Zukunft Konflikte besser bewältigen können, stellen wir Ihnen heute das Thomas-Kilmann-Konfliktmodell vor. 

Was ist das Thomas-Kilmann-Konfliktinstrument (TKI)? 

 

Das Thomas-Kilmann-Konfliktinstrument (TKI) dient als Struktur zur Analyse und zum Verständnis von Konfliktsituationen. Es wurde von den namensgebenden Psychologen Kenneth W. Thomas und Ralph H. Kilmann entwickelt und gewährt Einblicke in die vielfältigen Reaktionsmuster, die Menschen in Konfliktsituationen aufweisen. Es beruht auf zwei grundlegenden Dimensionen des Konfliktverhaltens, die im Folgenden von uns erläutert werden. 

Grunddimensionen

Kooperationswille: 

Hier geht es um die Orientierung an den Interessen, um die Sorgen der anderen und um Rücksichtnahme. 

Durchsetzungsvermögen: 

Hier geht es um die Orientierung an eigenen Interessen, die Sorge um sich selbst, die Selbstbehauptung.  

Konfliktverhaltensstile

 

Aus diesen zwei Grunddimensionen gehen im TKI fünf verschiedene Konfliktverhaltensstile hervor: 

Dominieren: 

Grunddimension Kooperationswille: niedrig 

Grunddimension Durchsetzungsvermögen: hoch 

Diese Personen setzen ihre eigenen Ziele und Interessen energisch durch und nehmen hierbei oft wenig bis keine Rücksicht auf die Bedürfnisse anderer. Dieses Verhalten kann zu klaren Entscheidungen, aber auch zu Spannungen im Team führen. 

Vorteil: Schnelle Lösung, die die eigenen Interessen wahrt. 

Nachteil: Belastet Beziehungen, wirkt demotivierend. 

Situation: Es sind schnelle Entscheidungen nötig. 

Zusammenarbeiten: 

Grunddimension Kooperationswille: hoch 

Grunddimension Durchsetzungsvermögen: hoch 

Diese Personen streben danach gemeinsam mit anderen Lösungen zu finden. Der Fokus liegt hierbei auf klassischen Win-Win-Situationen, was eine positive Teamdynamik fördert und zu langfristigen Arbeitsbeziehungen führen kann. 

Vorteil: Win-Win-Situation, die häufig zu langfristigen Lösungen führt. 

Nachteil: Zeitaufwändig, viel und gute Kommunikation ist notwendig. 

Situation: Komplexe Situation, die eine für alle die beste Lösung braucht. 

Vermeiden: 

Grunddimension Kooperationswille: niedrig 

Grunddimension Durchsetzungsvermögen: niedrig 

Diese Personen weichen Konflikten aus oder ignorieren diese mit der Hoffnung, dass sie von selbst verschwinden. Das kann im Projektmanagement dazu führen, dass Probleme auf Dauer ungelöst bleiben und sich sogar über die Zeit verschlimmern. 

Vorteil: keine Anstrengung, geht schnell. 

Nachteil: die eigenen Interessen bleiben auf der Strecke. 

Situation: Es sind schnelle Entscheidungen nötig. 

Entgegenkommen: 

Grunddimension Kooperationswille: hoch 

Grunddimension Durchsetzungsvermögen: niedrig 

Diese Personen geben in einem Konflikt nach, um die Bedürfnisse des Konfliktpartners zu wahren. Dieses Verhalten kann kurzfristig hilfreich sein, kann aber im Extremfall zur Selbstaufopferung führen. 

Vorteil: Helfer, gute Beziehungen werden aufgebaut. 

Nachteil: setzt eigene Interessen zurück, Gefahr der Ausnutzung. 

Situation: Experte hat die bessere Lösung oder Vorteile in der Zukunft. 

Kompromiss: 

Grunddimension Kooperationswille: mittel 

Grunddimension Durchsetzungsvermögen: mittel 

Diese Personen sind dazu bereit sich in der Mitte zu treffen und Kompromisse zu schließen. Hierbei machen beide Seiten Zugeständnisse, um zu einer akzeptablen Lösung zu gelangen. Dieses Verhalten ist in vielen Situationen die beste Lösung, erfordert jedoch die Kompromissbereitschaft aller Konfliktpartner. 

Vorteil: Faire und pragmatische Lösung. 

Nachteil: Gefahr des zu schnellen Auswegs. 

Situation: Es wird eine Übergangslösung gesucht oder gleich gewichtete Ziele. 

Keiner dieser Verhaltensstile ist immer zu einhundert Prozent richtig oder falsch. Alle Konfliktbeteiligten müssen zunächst feststellen, welche Konfliktverhaltensstile vorliegen und dann flexibel damit umgehen. 

Fazit

Das Thomas-Kilmann-Konfliktinstrument bietet einen Ansatz zur verbesserten Einsicht in zwischenmenschliche Interaktionen in Konfliktsituationen. Doch alleiniges Verständnis reicht nicht aus – aktive Maßnahmen zur Konfliktbewältigung sind unerlässlich. In unserem Blogbeitrag Praxistipps: Wie Sie Konflikte im Projekt lösen – Projektassistenz-Blog haben wir uns intensiv mit verschiedenen Lösungsansätzen auseinandergesetzt. Wir empfehlen Ihnen diesen Artikel für weitere Einblicke. Kurz gesagt, das TKI-Modell stellt eine wertvolle Ergänzung dar, um Konflikte nicht nur zu verstehen, sondern auch effektiv zu bewältigen. 

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