intelliExperts – Interkulturelle Kompetenz? Hallo, ciao, hi und arigato! Was darunter zu verstehen ist und wie es in das Projektmanagement integriert werden kann. Wir zeigen es Ihnen!
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In Ländern wie Großbritannien oder den USA ist die Frage nach dem Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft sehr viel früher als in Deutschland als eine pädagogische Herausforderung erkannt worden. In den USA weist die Gesellschaft ohnehin eine hohe ethnische Mischung auf und in Großbritannien waren die Grenzen zu den Commonwealth-Staaten meist durch Offenheit geprägt, sodass sich die sogenannten „melting pots“ ausbilden konnten. Andere Länder, wie Frankreich, hatten schon früh einen Zustrom von Algeriern und Marokkanern, die Niederlande von Surinamern und Indonesiern. Zum Teil spielte die Kolonialvergangenheit eine wichtige Rolle und oft wurde durch großzügige Aufnahmepraktiken manche Kolonialschuld zu kompensieren versucht.
Wie kann man interkulturelle Kompetenz definieren
Eine Definition des Begriffs der „Interkulturellen Kompetenz“ setzt bereits eine klare Vorstellung der zu vermittelnden und in das Denken und Handeln einzubeziehenden Werte wie Toleranz, Kulturverständnis und Menschlichkeit voraus. Folgende Definition der Bertelsmann-Stiftung ist heute die geläufigste.
Interkulturelle Kompetenz ist die Fähigkeit, in interkulturellen Situationen effektiv und angemessen zu agieren; sie wird durch bestimmte Einstellungen, emotionale Aspekte, (inter-)kulturelles Wissen, spezielle Fähigkeiten und Fertigkeiten sowie allgemeine Reflexionskompetenz befördert.
Es ist für das Verständnis der Definition wichtig zu wissen, dass „agieren“ hier sowohl verbal als auch non-verbal zu kommunizieren bedeutet. Außerdem ist es unerlässlich, dass die einzelnen Aspekte flexibel und situativ eingesetzt werden. Interkulturelle Kompetenz versteht sich daher als ein Komplex kontinuierlicher, dynamischer Prozesse, die verschiedene, wechselseitig verbundene Dimensionen berühren. Im Folgenden sind diese interagierenden Dimensionen aufgelistet:
- Eine die Kommunikation förderliche Einstellung.
- Umfassendes kulturelles Wissen und interkulturelle Fähigkeiten.
- Reflexionsfähigkeit über interkulturelle Themen.
- Konstruktive Interaktionsfähigkeit.
Probleme des Begriffs
Der Nachteil dieser Darstellung ist, dass kulturelle Unterschiede nicht aufgehoben, sondern erhalten und in gewissem Maße sogar verstärkt werden. Darin verbirgt sich natürlich die Gefahr, dass den Unterschieden zu viel Gewicht in Umgangssituationen beigemessen wird. Die begriffliche Problematik der „Interkulturalität“ besteht also darin, dass es die Prämisse des traditionellen Kulturbegriffes unverändert mit sich fortschleppt und somit versäumt, Ungleichheiten und eventuell vorherrschende Diskriminierungen anzugehen.
Eine mögliche Lösung kann die Einführung eines neuen Begriffes, wie „Transkulturalität“ darstellen. Dieser soll die veränderte Verfassung der Kulturen benennen, um daraus die notwendigen konzeptionellen und normativen Konsequenzen zu ziehen und damit auf ein vielmaschiges und inklusives Verständnis von Kultur zielen. Integration soll hier als Stichwort zentral sein. Dies kann als Alternative zum Begriff der interkulturellen Kompetenz gesehen werden. Ob die fachliche Ausarbeitung jedoch schon mit konkreten Anwendungsgebieten aufwarten kann, bleibt offen.
Andererseits sind es besonders die Verschiedenheiten der Kulturen, die in der Auseinandersetzung mit ihnen eine enorme Bereicherung für die eigene Sichtweise beinhalten. Ob durch die Einführung eines neuen Begriffes oder durch die Betonung der Unterschiede: Die Frage bleibt somit vorerst offen, wie die Unterschiede am besten zu behandeln sind.
Projektmanagement und Interkulturelle Kompetenz
Im Bereich international agierender Firmen ist interkulturelle Kompetenz nicht mehr wegzudenken. Man stelle sich nur vor, eine Firma müsste auf eine milliardenschwere Fusion verzichten, weil die amerikanischen Mitarbeiter nicht im Umgang mit beispielsweise arabischen, japanischen oder russischen Verhandlungspartnern umzugehen wissen. Stattdessen ist es unabdinglich für Unternehmen, die sich auf dem internationalen Parkett bewegen, interne Schulungen anzubieten, die auf die Vermeidung von interkulturellen „Fettnäpfchen“ vorbereiten.
Der Seite „dieprojektmanager.com“ zufolge sind die genau zu vermittelnden Anforderungen schwer festzumachen. Abhängig ist das jeweilige Verhalten von wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen, der politischen Situation, der jeweilig vorhandenen technischen Infrastruktur, bereits vorhandenen (positiven und negativen) Erfahrungen in der interkulturellen Zusammenarbeit, ethnischen Unterschieden, der Mentalität, unterschiedlichen Maßen an Sicherheit auf dem internationalem Feld sowie den spezifischen Arbeitsbedingungen vor Ort.
Für den Projektmanager bedeutet dies, Klara Obermaier vom InLoox-Blog zufolge, dass er vor allem anderen flexibel, offen und sprachlich begabt sein muss, um sich adäquat im interkulturellen Umfeld bewegen zu können. Vor allem sollte man sich bei Unklarheiten nicht scheuen, den Gegenüber nach etwas Bestimmtem zu fragen. Einfühlungsvermögen und eine professionelle Freundlichkeit sind das A und O. Es muss klar sein, dass das Thema interkulturelle Kompetenz genauso viel Spielraum zulässt wie die Handlungen, die jemand innerhalb eines Kulturkreises vollziehen kann. Dieses Level an Komplexität soll jedoch nicht abschrecken, sondern zur Begegnung mit anderen Kulturkreisen einladen.
Wie definieren Sie „Interkulturelle Kompetenz“?
Antwort A: „Ich bevorzuge die Aufhebung der Unterschiede und die Normierung über die Transkulturalität“
Antwort B: „Ich empfinde die Unterschiede der Kulturen als Bereicherung“.
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